1995
von Ulla Kling
Der
Oma ist es gelungen, sich durch einen kleinen Trick in der guten Stube des
Bauern Blasi, ihres Sohnes einzunisten. Wegen einer Lähmung ihrer Beine ist es
ihr nicht mehr möglich, das Bett, geschweige denn den Raum
wieder
zu verlassen. Ihr Sohn Blasi gerät dadurch in arge Bedrängnis. Er ist hin- und
hergerissen zwischen dem Wunsch seiner Mutter und dem harten Willen seiner
Frau Hanna, die die lästige Schwiegermutter nicht mehr in der guten Stube
dulden will. Viel Verständnis hat nur die Enkeltochter Resi, die auch unter
der Herrschaft der Stiefmutter zu leiden hat. Der Resi und ihrem Freund Toni
zum Eheglück zu verhelfen, das hat sich die Oma als Lebensziel gesetzt. Mit
viel Geschick gewinnt sie auch den Dorfpfarrer für diesen Plan, wobei sie nicht
vergisst, sich durch diesen Vermittler auch selbst ein Plätzchen im Himmel zu
sichern. Der 90. Geburtstag der
Jubilarin ist für den Bürgermeister Anlass
genug,
Reporter aus der Stadt zu rufen, um dadurch auch Reklame für den Heimatort zu
machen. Dass auch diese Hoffnung gründlich daneben geht, dafür sorgt „das
Ahnd‘l“ auf ihre Art. In diesem Stück wurde gezeigt mit welchen — zwar nicht
immer reellen — jedoch listig — liebenswerten Mitteln ein alter Mensch
versucht, nicht aus der Familiengemeinschaft ausgeschlossen zu werden. Dass
das der Oma gelingt, setzt dem heiteren, doch auch zum Nachdenken anregenden
Volksstück einen sehr versöhnlichen Schlusspunkt.